FollowMe oder so ...

Veranstaltungen und Projekte haben mich im Februar/März so auf Trab bzw. "on the road" gehalten, dass ich kaum noch zum bloggen gekommen bin. Sorry for that! Kurze Ideen-Blitze und Links auf Twitter: Ja, das ging gerade noch. Aber längere Texte, gar Reflektionen hier: Keine Chance! Und ich bin mir sicher, dass ich damit nicht allein stehe.

Ist das also ein "Trend"? So meinte zumindest mein Freund Tim Cole bereits wiederholt an anderer Stelle. Oder ist es die Kapitulation vor der Informationsflut, bzw. vor dem Kopf, der "nicht mehr mit kommt", wie Herr Schirrmacher an viel zu vielen Stellen glaubte, mitteilen zu müssen? Erst recht nicht!

Sondern es zeigt, dass wir als Schreiber und Leser lernen müssen, auf der sich bietenden und ständig erweiternden Klaviatur sozialer Kommunikationskanäle zumindest so virtuos zu spielen, wie Nigel Kennedy auf seiner Stradivari. Nicht mehr die "Destination" (Remember, anybody?), also die jeweilige Plattform im Web, auf der wir uns gerade zusammen finden, ist also von wesentlicher Relevanz, sondern die Möglichkeit dem Kommunikationspartner zu "folgen". Nicht allein auf Twitter, sondern wo auch immer!

Es geht also um einen "Activity Stream" und den fast schon wieder (zu Unrecht) vergessenen "Social Graph". Allerdings nicht, wie bislang immer noch, fest gemacht an und beschränkt auf eine einzige Plattform, sondern plattformübergreifend, ja plattformunabhängig, allein an der Person(a) fest gemacht: "Open Communication Management", also!

Ich möchte einfach eine umfassende und konsolidierte Sammlung all der aktuellen Äußerungen von Menschen, die mir wichtig sind, zu Themen, die mich gerade interessieren. Das wäre "Social Media Communication", die den Namen auch wirklich verdient.

Sicher gibt es Ansätze zu solchen Lösungen bereits. Aber ich will nicht alle Äußerungen aller Kontakte auf Twitter, Facebook und Xing in einer schnell überlaufenden (In-) Box, sondern eine schnell und einfach, dynamisch zu konfigurierende Sammlung dessen, was mich gerade jetzt interessiert. Denn dieses Interesse ändert sich: manchmal von Woche zu Woche, öfter noch von Tag zu Tag - abhängig vom Kontext, in dem ich mich selbst gerade bewege.

Natürlich interessieren mich, um ein Beispiel heraus zu greifen, die Aktivitäten von Unternehmen wie Apple und Google, durchgehend und immer wieder. Mich interessiert aber auch, was Freude und Kollegen, Journalisten und Analysten dazu zu sagen haben. Und manchmal ist mir die gelungene Social Media Strategie der Tourismusregion Oberstaufen sogar wichtiger als der Eiertanz von Google auf der chinesischen "Firewall" - zumal wenn Gründe und Zusammenhänge so gründlich missverstanden werden, wie in den letzten Tagen.

Und das alles möchte ich nicht immer und überall aktiv suchen müssen, sondern (Wake up, Google!) von mir einmal konfiguriert, präsentiert bekommen - zumindest bis ich die entsprechenden Einstellungen und Filter ändere. Und zwar auf allen Plattformen und Endgeräten, die ich gerade benutze, unterwegs, wie im Office, zu Haue wie im Café. Ich möchte einen "persönlichen Schatten", der meiner Online-Identität folgt. Oder eigentlich einen Kommunikations-Strom, der mich umgibt, wo und in welcher Form auch immer ich online auftauche und präsent bin. Ob das Ding dann FollowMe oder MyWay, meinetwegen auch iCloud heißt, ist mir eigentlich schnuppe. Hauptsache, es funzt!

Das wäre doch wirklich mal eine schöne Aufgabe für ein cooles Entwicklungs-Projekt. Und das wollte ich noch loswerden, bevor ich mich nun für eine Zeit lang ganz anderen Themen widme.