Herr Lüke weiß zwar nicht, wer ich bin. (Kein Wunder, ich kenne ihn auch nicht, habe aber seinen persönlichen Blog gegoogelt - was man ebenn so macht, wenn man jemanden im Netz finden will). Das hindert ihn aber nicht daran, meine These anzuzweifeln. Und zwar, weil "wir" (wer soll das nun wieder sein?) eben "Marketingmenschen" sind. Damit meint er offensichtlich so was wie "Türken" oder "Neger" oder auch "Spartaner" von denen bekanntlich jedermann im klassischen Griechenland wusste, "dass sie lügen".

Wie auch immer: Jedenfalls hält er "Digital Natives" oder "Millenials", wie man sie in den USA gern nennt, zum einen für eine "Zielgruppe" und zum anderen für einen "Fake". Wobei das eine os unsinnig ist, wie das andere: oder sind die Millionen von Menschen, die in den USA, der EU und anderen gut vernetzten Ländern seit etwa 1980 geboren wurden, allesamt nur "Betrug"? Seltsame Vorstellung von Empirie. Die er dann auch noch mit der These von Jacob Nielsen zu untermauern sucht, wonach lediglich 1% aller Online-Community-Mitglieder auch regelmässig aktiv sind. Mal davon abgesehen, dass der Ex-"Usabilty"-Papst Nielsen auch an anderer Stelle schon gelegentlich gründlich irrte, was soll das eigentlich beweisen? Zumal im Zusammenhang mit den "Digital Natives"? Dass sie eine Community sind? Obwohl es sie doch gar nicht gibt? Solch kleinliche Fragestellung hindert den un-"zeit"-gemäßen Blogger schlussendlich aber nicht daran, sich über die angeblich mangelnde Technologie-Kompetenz der Digital Natives aufzuregen, was in dem Vorwurf des übel gelaunten Gönners gipfelt: " ... es zeugt nicht vom Verständnis für die Gerätschaften, die man ihnen in die Hand gedrückt hat."

Werter Herr Lüke, auch bei Ihnen scheint das Verständnis für die Ihnen in die Hand gedrückten Produktionsmittel, sagen wir mal, "ausbaufähig". Jedenfalls kann es auch beim Bloggen nicht schaden, die alte Weisheit zu beherzigen: Erst denken, dann reden/schreiben.