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Von ossiu am 15.05.08

Yes, We're Open: Google, MySpace, Facebook

In seltener Einigkeit und fast synchronisiert erscheinender Gleichzeitigkeit haben sich die führenden Social Web Dienste in der letzten Woche zur Öffnung ihrer jeweiligen Profil-Applikationen entschlossen. Wenn das keine Lernkurve ist: Noch vor nicht allzu langer Zeit wollte Facebook einen Nutzer sogar ausschließen, der genau das versucht hatte. Klar: Meine Community ist schöner als Deine! Und: Du sollst kein anderes Social Network neben meinem haben! Und nun auf einmal das! Das Web (2.0) wird wirklich täglich offener ...

Doch Spass beiseite. Worum geht es eigentlich? Offensichtlich jedenfalls um mehr, als nur mit dem eigenen Profil und der Liste der Freunde, oder neudeutsch "Buddies", die eigenen Website zieren zu können. Sondern darum, die eigene Identität, und was in den Zeiten von Web 2.0 fast noch wichtiger ist: die eigene Reputation, in welchen (Online-) Zusammenhängen auch immer nutzen zu können- im "stationären" wie im mobilen Web. Es geht also um die Verfügbarkeit und Übertragbarkeit der eigenen Nutzer-Daten, um das was die Amerikaner "Data Portability" nennen.

Dahinter steckt also die Einsicht, dass die berühmten "eingezäunten Gärten" seit den Zeiten von AOL wirklich vorüber sind. Und dass sie auch in ihrer Reinkarnation als Social Networks keine großen Überlebenschancen haben. Und wenn man schon nicht DIE zentrale Plattform für alle Nutzer-Aktivitäten, der allein selig machende Zugang zur Online-Welt sein kann, dann kann man immerhin noch die Plattform sein, auf der die geschätzten Nutzer ihr eigenes Profil (also ihre Online-Identität) und das Netzwerk ihrer Freunde (eine Form der Online-Reputation) pflegen und managen können. Und das bringt bekanntlich die für die Werbe-Finanzierung so dringend benötigte "Reichweite" ("Unique User") bzw. Marktanteile ("Page Impressions")

Deswegen hat sich auch keiner der führenden Anbieter (anders als Yahoo!) dazu entschließen können, ähnliche, bereits verfügbare Applikationen, wie etwa "OpenID" einfach zu übernehmen: Nur das eigene API schafft die Voraussetzungen dafür, das die Nutzer nicht auf den dummen Gedanken kommen, dieses (offene) Profil auch mal auf einer anderen Plattform zu managen.

So werden wir in Zukunft also unsere Daten (und unsere Identität und deren Reputation) zwar von Google mit zu Facebook nehmen können - oder auch umgekehrt. Aber ich kann "meine" Google-Daten nicht auf Facebook pflegen, und auch nicht umgekehrt. Damit ist immerhin eine, für viele, noch offene Frage schon mal geklärt: Meine (Profil-) Daten gehören mir!

Aber ihr "Format" gehört eben demjenigen, der es entwickelt und definiert hat, also Google, Facebook oder, sei's drum, auch MySpace. Diese "Öffnung" ist also ein erster Schritt in die richtige Richtung: eine notwendige Voraussetzung um das Web wirklich "social" werden zu lassen, aber keineswegs eine hinreichende Entwicklung zu einer wirklich "nutzer-zentrierten" Online-Identität, gar zu einer wirklich "sozialen" Online-Reputation.

Auch die "Weisheit der Massen", oder viel schöner: die "Schwarm-Intelligenz" entwickelt sich eben eher in vielen kleinen Schritten und nicht in großen Sprüngen! Welche schönen Dinge und Features man mit Google's "Friend Connect" dennoch anstellen kann (und das ist mal ganz und gar nicht ironisch gemeint!), findet man in gewohnt kurzweiliger Form hier:
http://www.google.com/friendconnect/home/moreinfo