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Von ossiu am 06.05.07

Microsoft + Yahoo = Microhoo?

Das war die Nachricht der Internetwirtschaft am Freitag. Die "New York Post" hatte einen Scoop gelandet, als sie von den Gesprächen zwischen Microsoft und Yahoo berichtete. Merger? Übernahme? Kein Kommentar von beiden Seiten!

Der angebliche Preis, man munkelt von $ 50 Milliarden, ein sattes Premium zum aktuellen Yahoo-Kurs, der auch gleich um 15% ansprang. Feiner finanztechnischer Zug, schon mal. Ob das kolportierte Szenario allerdings Sinn mache, wurde, zumindest von Forrester Research, schon mal bezweifelt. Nachzulesen bei C-Net.

Doch Allmachtsphantasien, so sie denn die Oberhand gewinnen, halten selten der betriebswirtschaftlichen Überprüfung statt (remember "Weltkonzern Daimler"?). Die Idee von der Kombination eines Internet-Medien-Werbe-Unternehmens mit einem IT-Software-Powerhouse vermag schon einen gewissen Charme zu vermitteln. Zumindest für die Beteiligten.

Jeder Außenstehende würde vermutlich sofort die Frage nach den Konsequenzen für beide Märkte stellen. Allerdings geht es wesentlich um einen Markt bzw. eine Branche: die Internetwirtshaft. Denn als Quasi-Monopolist bei PC-Betriebssystemen und Office-Anwendungen wird sich Microsoft wenig Impulse von Yahoo für das eigene "Kern-Geschäft" erhoffen. Es sei denn, man denkt darüber nach, von Yahoo vermaktete Werbung in den einen oder anderen der zahlreichen (Software-)Services zu integrieren. Aber das ist ein anderes Thema.

Bleibt also das Internet. Klar richtet sich der Plan gegen Google. Das ist mehr als eine nur begründete Vermutung. Doch ob irgendein Google-Kunde auf die Vorteile, die der Platzhirsch (noch nicht ganz "Quasi-Monopolist") im Internet-Werbemarkt zu bieten hat, verzichten wird, nur weil Yahoo und Microsoft nun eine Alternative zu bieten haben?

Alternative vielleicht, aber eben nur zweite Wahl: wie "MSN Powered by Panama". Abgeschlagen bei der Suchmaschinen-Werbung. Und herausgefordert im Segment der traditionellen Online-Werbung durch den jüngsten Google-Einkauf, "DoubleClick".

Dennoch werden Kartell-Wächter, in den USA wie in der EU mehr als nur ein Auge auf die Gespräche und deren, bis lang nicht absehbare Ergebnisse, werfen wollen. Immerhin hätte "Microhoo" eine deutlich größere Reichweite, mehr Nutzer als Google... Also kein Monopol in Sicht, aber ein Internet beherrscht von 2, fast gleich großen und sich bekämpfenden Lagern, ist ja auch nicht gerade der Traum aller Nutzer.

Noch mehr beunruhigt allerdings heise-online, dass gleichzeitig auch noch weitere Medien-Merger im Raum stehen.

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