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Von ossiu am 09.05.07

"Identity 2.0"

Der Begriff ist alles andere als ein Teil des grassierenden Versionierungswahns, oder wie andere sagen würden, des "hexadezimalen Rinderwahnsinns", sondern eines der heiß diskutierten Themen der "First European Identity Conference", die seit Montag in München stattfindet.

Unmöglich hier einen auch nur annähernd vollständigen Überblick über die Masse der Keynotes, Panels und Präsentationen zu geben, deren Zahl so groß war und ist, dass selbst engagierte Teilnehmer (wie Aussteller) Gefahr liefen, den Überblick zu verlieren. "Weniger ist oft mehr", sollte den Veranstaltern für die (hoffentlich) kommende, nächste Ausgabe der Konferenz eine Überlegung wert sein ...

Mit einem innovativen Talk-Format eröffneten Gastgeber Tim Cole und André Durand von Ping Identity die Konferenz mit einer "Tour d' Horizont". Auch hier spielte "Identity 2.0" schon eine Rolle - in Zeiten des partizipatorischen Web 2.0 rückt der Nutzer und Kunde also deutlich in den Fokus der identity-Profis. Gut so.

"Identity as a Service" (SOA, anybody?) und "Mobile Identity" wurden als brandaktuelle Geschäftsmöglichkeiten ausgemacht, bevor die lapidare Feststellung "Keine Sicherheit ohne Identität!" die Zuhörer wach rüttelte. Mit der Vision eines "Identitäts-Freizeichens" (wie das Freizeichen im Telefonnetz, das anzeigt, dass nun eine Verbidung zu jedem anderen Telefon auf der Welt möglich ist), sorgte das muntere Gespräch für einen ersten Höhepunkt der Konferenz.

Am Dienstag Morgen stelte Tim Cole in seinem Vortrag "The Business of Identity" insbesondere die Geschäftsfelder vor, die schon heute durch das Thema "Digitale Identität" bestimmt und getrieben werden. Um lohnende Geschäftsmöglickeiten, sei es im Bereich "Security und Datenschutz", im E-Commerce, oder im erwähnten "Mobilen Internet" identifizieren und nutzen zu können, empfahl Tim Cole: "Look at it ike a customer!" Dem ist nichts hinzuzufügen.

Es sei denn, Dick Hardt, Gründer und CEO von "SXIP Identity" betritt die Bühne, wie in München geschehen. Und spricht nicht nur von "Identity 2.0", sondern präsentiert das Thema auch noch in seiner umwerfenden Art einer "Präsentation 2.0", die nichts mehr mit Powerpoint und Konsorten zu tun hat, sondern vielmehr an einen ebenso spannenden wie unterhaltsamen Animations-Film erinnert.

Seine These (und Geschäftsidee): Nur wenn der Nutzer seine, in irgendeinem Zusammenhang erworbene Reputation auch "mitnehmen" und beliebig nutzen kann, darf mit Fug und Recht von "nutzerzentriertem" Identity-Management gesprochen werden. Nicht einmal die aktuell heiß debattierte "Identity Federation", also die Verteilung einer Identitätsinformation in einem "Circle of Trust" reicht dazu aus, zumal sie sich so gut wie nicht skalieren lässt.

Hätte der Nutzer dagegen einen (Software-)Agenten, der auf der Grundlage einer "starken Authentifizierung", vom Nutzer kontrolliert, aber ansonsten autonom agierend, Registrierungen, Passwörter und andere Identitätsmerkmale managen kann, wäre das DER Schritt in die Zukunft des Identity-Management...

Warum gerade solch ein Konzept Erfolg versprechend ist, belegte Dick eindrucksvoll an Beispielen wie E-Mail und anderen Internet-Applikationen: Immer setzten sich die Systeme durch, die (für den Nutzer) einfach anzuwenden und (für andere Systeme) "offen", also interoperabel und zugänglich sind. Es geht also um die Entwicklung eines, auf der Basis offener Standards funktionierenden "Identity Protokol", auf dem wiederum die Agenten-Software des Nutzers aufsetzen kann.

Und so erklärt sich schließlich auch der geheimnisvolle Name von Dick's Unternehmen: SXIP (sprich "skip") steht für ein in der Entwicklung befindliches "Simple eXtensible Identity Protocol". Mehr Infos dazu gibt es unter www.sxip.org/

Und wer sich Dick's geniale Präsentation zum Thema (noch einmal) zu Gemüte führen will, kann sie (unter anderem) hier runterladen: identity20.com/media/OSCON2005/

Oder gleich hier ansehen: