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Von ossiu am 20.03.07

1 Thema - 2 Perspektiven

Während der Spiegel in seiner "Netzwelt" noch immer fröhlich dem angeblichen "Google-Phone" hinterher tickert und sogar schon angeblich an Engadget kolportierte Produkt-Bilder bespricht, gibt sich die FTD - ganz auf die "Marktsicht" eingeschworen - skeptischer.

Die Financial Times Deutschland richtet die Aufmerksamkeit des geneigten Lesers auf einen in der Tat bemerkenswerten Umstand: Seit Google das Thema "Diversifizierung" betreibt und beinah wöchentlich neue und "disruptive" Entwicklungen unters Netzvolk bringt - vom mit YouTube eingekauften Online-Video-Hype über die eigene Version einer Online-Office-Suite bis zum jüngsten Google-Phone-Coup - ist der Marktwert des einstigen Börsen-Darlings kontinuierlich geschrumpft. Allein in der letzten Woche um 2,7%.

Kein Wunder: Anders als das Kerngeschäft mit der Internet-Werbung, die Google im Alleingang revolutionierte, brachten all die neuen Aktivitäten bislang kein Bares in die Kassen der Anleger. Im Gegenteil: Gerade das mit viel Erwartung gekaufte Video-Portal YouTube macht statt Geld nur Ärger: Zuletzt strengte TV-Gigant Viacom eine Klage wegen Copyright-Verletzung in Höhe von $1 Milliarde an. Das nervt. Zumindest die Anleger.

Und auch das ominöse Google-Phone verspricht für den Hardware- und Mobilfunk-Newby Google zunächst mal Kosten. Verwunderlich nur, dass sich in diesem Zusammenhang niemand an den Auftritt von Google-Boss Eric Schmidt bei Apples MacWorld im Januar erinert, wo er "noch viele" und innovative Kooperationen mit Apple ankündigte, in dessen Aufsichtsrat er passenderweise selbst sitzt.

Was also spricht dagegen, dass Google schlicht eine "Volxversion" des iPhones vermarktet: Apple konzentriert sich wie gewohnt auf den margenträchtigen High-End-Sektor zu Stückpreisen um die $500. Und Google sorgt mit einer abgespeckten Version, die nur Web-Zugang und GSM-Handy bietet, für den Massenmarkt. Und wie man den penetriert, das weiss Google allerdings bestens.

Sollten die beiden Unternehmen noch nicht selbst auf diese Lösung gekommen sein, darf man mich gern zwecks Beratung kontaktieren.

Nachtrag am 22. 3.:
Zitat aus einem Artikel der australischen Tageszeitung "The Sidney Morning Herald":

"In a telephone interview earlier this month, Dr Cerf, who is credited with being one of the founders of the internet, said "becoming an equipment manufacturer is pretty far from our business model".

"On the other hand, we're very interested in the platforms that other people are building. We are quite eager to be part of the mobile revolution."

Na, hab ich's nicht gesagt?