Kein Wunder ziehen doch nicht nur namhafte Unternehmen von IBM bis SonyEricsson mit ihren Marketing-Innovationen mit Vorliebe ins "Second-Life" (siehe Screenshot), sondern so gut wie jeder Marketing-Verantwortliche muss sich heute die Frage gefallen lassen, wie er die Kraft der sozialen Netze im allgemeinen und die des "Buzz" unter den Nutzern im besonderen, in positive Effekte für die Kommunikation des eigenen Unternehmens umzusetzen gedenkt. Gut so!

Wirklich bemerkenswert war in diesem Zusammenhang nicht nur die Keynote, sondern auch die Beiträge im Panel von Springer-Chef Mathias Döpfner auf der ansonsten leider nicht allzu ergiebigen "C4" Konferenz von Computerbild: Hier setzte sich ausgerechnet der Vertreter eines traditionellen Verlagshauses für einen engagierten Umgang mit und eine sorgfältige Diskussion um den so genannten "User Generated Content" ein. O-Ton Döpfner: "Klagen können niemals das Ziel der Auseinandrsetzung sein." - und nahm damit den Vertretern eigentlich "interaktiver" Medien-Häuser von Jamba bis Yahoo die Butter vom Brot.

Ein echtes Highlight, was man von der Runde "Kunde versus Community" (wieso eigentlich "versus" = "gegenüber"?) nicht behaupten konnte: Rat- und Hilflosigkeit gegenüber einem selbstbewusst auftretendn Nutzer/Kunden, der sich sogar erdreistet den eingessenen Werbeagenten und Markenartiklern die Lufthoheit über die allseits so geliebte "Markenführung" streitig zu machen. Unverschämtheit, sowas! Mag sein, aber eben die Realität im Internet-Zeitalter, ob einem das passt oder nicht.

Was ein hochinteressanter Nachmittag zu werden versprach, entpuppte sich leider als Versammlung übelgelaunt-gelangweilter älterer Herren. Einzig der neue Geschäftsführer von Microsoft-Deutschland, Achim Berg, wusste noch mit seiner Keynote zu beeindrucken, in der er fröhlich behauptete der "Kampf ums (digitale) Wohnzimmer" sei bereits entschieden und zum Widerspruch gegen seine These herzlich einlud. Der bleib aus. Was aber sicher nicht Bergs Schuld war.

2 Highlights in 4 Stunden Konferenz. Da ist noch Luft, bzw. neudeutsch: "Optimierungs-Potential" bis zum nächsten Mal. Also: Schwamm drüber!

Achim Berg traf ich am Sonntag bei der Aufzeichnung des "Cebit-Talk" bei n-tv wieder. Ein munteres Gespräch über die Hypes und Trends der Cebit und was davon im "richtigen" Leben übrig bleibt. Ausstrahlung. Heute um 19 Uhr 30. Stay tuned!