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Von ossiu am 23.02.07

Google vs. Microsoft. Office Showdown?

Google hat verkündet - und einmal mehr stand nicht nur die Online-Welt, sondern auch der internationale Medien-Zirkus Kopf. Was sonst nur Apple gelingt, hat Google inzwischen (fast) genauso drauf: Feeding the global Buzz-Animal. Und ob in Deutschland oder Kalifornien ansässig, war die Presse sich weitgehend einig: Das ist nun der lang erwartete Frontal-Angriff auf das Microsoft-Geschäftsmodel. Wirklich?

Google-Boss Eric Schmidt sieht das anders: "Wir lösen ganz unterschiedliche Probleme." Nun ja, wenn man das Lösung nennen will ... Wir Nutzer, die wir uns täglich mit einem Office-Paket rumschlagen, ob auf dem Desktop oder in Zukunft online, sehen das wieder anders.

In den meisten Artikeln wird die Sicht allerdings nur auf den Anschaffungs- bzw. den Mietpreis bei Google Apps "Premier Edition" (so heisst das komerzielle Paket) fokussiert. Und da hat Google allerdings wirklich die Nase vorn: $50 pro Jahr und Nutzer! - wenn auch mit deutlich eingeschränktem Leistungsumfang, von Präsentationssoftware á la Powerpoint, dem Lieblingskind jedes Jungmanagers, mal ganz abgesehen.

Und selbst "kritische" oder auf die Wirtschaftlichkeit des Angebots konzentrierte Kollegen merken jenseits dessen lediglich an, dass der Anschaffungs- bzw. Mietpreis ja nicht das einzige sei, auch Sicherheits-, Verfügbarkeits- und Performancefragen müssten in die Entscheidung für oder gegen eines der Angebote einbezogen werden. So ist es.

Greifen wir nur Performance und Verfügbarkeit auf. Ergeben sich bei einem großen Unternehmen mit, sagen wir mal, 12.000 PC-Arbeitsplätzen (dem Vernehmen nach soll sich Procter & Gamble ja bereits für das Google-Produkt entschieden haben) durch das Laden der Online-Applikation und das Sichern der damit erstellten Dokumente auch nur Zeitverluste von einer Minute pro Tag und Nutzer (und das wäre schon eine "ideal" vernetzte Umgebung, und kein Außendienstmitarbeiter mit mobilem Zugang zum Unternehmensnetz) summiert sich der Produktivitätsverlust auf satte 200 Stunden pro Arbeitstag - oder 25 Personentage. Das wären 500 Personentage pro Monat!

Damit kann man schon viele Wartungsverträge finanzieren, oder auch ein optimal auf das Unternehmen zugeschnittenes System entwickeln. Fürs erste braucht sich Microsoft um das Geschäft im Unternehmensumfeld also genauso wenig Sorgen machen, wie etwa die Wettbewerber von IBM mit ihrem betagten Lotus-Notes-System.

Ganz anders stellt sich das natürlich für den privaten Anwender dar: Dem kann ein wenig Zeitverlust in der beschriebenen Größenordnung herzlich egal sein. Er geniesßt den Fortschritt der Vernetzung in Gestalt kürzer werdender Wartezeiten auf den ohnehin für ihn kostenlosen Software-Service, um den herum sich schon bald ein ganzes "Öko-System" zusätzlicher, ebenso kostenloser Dienste und Angebote, die ihm das Leben erleichtern und obendrein Spass bringen, entwickeln wird. Und genau dort wird das Geschäftsmodell aller traditionellen Software-Anbieter zuerst erodieren. So erklären sich auch die Gerüchte, dass ausgerechnet der auf Privat-Kunden ausgerichtete Internet-Provider 1 & 1 schon bald ein ähnliches Angebot wie Google auf den Markt bringen wird.

Ein neues und innovatives Angebot mit einem ebensolchen Geschäftsmodell wird sich also, wie schon so oft im Internet, zuerst bei den privaten Nutzern durchsetzen, bevor es langsam aber sicher auch in Prozesse der Unternehmen einfließen wird. Also wahrlich auch kein Grund zur Gelassenheit in Redmond. Eher eine (hoffentlich kreativ zu nutzende) Verschnaufpause.

Kommentare …

Office in my pocket

Während Google und Microsoft den Online-User noch auf ihre Seiten ziehen wollen, ist die Opensouce-Community schon längst weiter. Warum soll ich erst online gehen, wenn ich doch meine OpenOffice-Software bequem auf einem USB-Speicherstift überall mitnehmen kann, ohne Spuren auf dem Gast-PC zu hinterlassen. 1GB-Sticks gibt es ja schon für 10 Euro.

Auf den Webseiten

PortableApps.com - Your Digital Life, Anywhere™

http://portableapps.com/
http://portableapps.de/

findet der User erstklassige Office/Grafik/Webtools zum Nulltarif, speziell für den USB-Stick konfiguriert.

Also was soll's: Office in my pocket - und zwar überall und wo ich will.


Sorry Google - als Suchmaschine seit ihr wirklich Spitze

Captain Globo

03.03.07 12:57   von Captain Globo