Zumindest seit Google's Einführung der "Kontext-Werbung" sollten wir alle gelernt haben, dass Werbung im Internet immer dann eine Chance hat, wenn sie die aktuellen Interessen des Nutzers berücksichtigt. Doch gerade bei den Video-Plattformen macht sich nun die aus dem Fernsehen bekannte Unart der "Unterbrecher-Werbung" wieder breit.

Indem dem Nutzer nach dem Abruf eines bestimmmten Videos zunächst ein vergeschalteter Werbe-Spot präsentiert wird, fühlt er sich irgendwie in die zeiten des Pantoffelkinos zurück versetzt. Die Preisfrage ist nun, im wahrsten Sinne des Wortes, ob die Nutzer das akzeptieren werden, weil der Commercial ihnen den kostenlosen Video-Genuss wirtschaftlich ermöglicht, oder ob sie dies als eine lästige Beeinträchtigung ihrer Interessen ablehnen werden. Denn was die TV-Werbung bereits nachhaltig negativ beeinflusst hat, und wogegen die Zuschauer sich in Zeiten Digitaler Viderrecorder im vehementer und mit immer mehr Erfolg zur Wehr setzen, das sollte auch im Web 2.0 keine fröhlichen Urstände mehr erleben. Ist also das absehbare Geschäftsmodell der Online-Video-Plattformen bereits so obsolet wie das des kommerziellen Fernsehens, wie wir es kennen? Sicherlich heute eine spannende Diskussion. Das ERgebnis werden wir alle mit einander erleben.

Die Präsentation des Vortrags steht hier zum Download zur Verfügung (12,4 MB).

Ein Artikel mit zahlreichen Zitaten aus dem Vortrag ist online bei den Kollegen von heute.de nachzulesen.