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Von sigi am 16.11.06
WeihnachtsstollenSeitdem ich mich erinnern kann, und das ist nur schon mehr als fünfzig Jahre her, esse ich jedes Jahr Weihnachtsstollen, den meine Mutter gebacken hat. Und zwar nur diesen Weihnachtsstollen - mit Begeisterung. Der Teig für diesen Stollen wird in einer Schüssel geknetet, die schon meine Urgroßmutter und danach ihre Tochter, meine Großmutter väterlicherseits, benutzt hat und die bis heute von meiner Mutter jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit aktiviert wird. Meine Mutter und ich haben heute sieben Stollen (Rohgewicht zwischen 1200g und 1500g) gebacken. Das Ganze funktioniert ungefähr so:
250g Butter, geschmolzen Rosinen und Korinthen waschen. Abtropfen lassen. Zwei bis drei Tage vor Backbeginn die Rosinen und Korinthen in einer Schüssel mit Rum bedecken und abdecken. Am Abend vorher die Mandeln überbrühen und enthäuten. Meine Mutter benutzt dafür mit Vorliebe elektrische Kaffeemühlen aus den 60er Jahren. Letztes Jahr brach daraufhin zweimal bei uns die Stromversorgung zusammen. Dieses Jahr benutzte ich ein mechanisches Gerät, sehr zeitaufwendig, aber die Mandeln müssen auf jeden Fall ebenso frisch gemahlen wie gehackt sein. Orangeat und Zitronat ebenfalls fein hacken. Erst die eingeweichten Rosinen und Korinthen zum Teig geben. Dann Orangeat und Zitronat, anschließend die gehackten, dann die gemahlenen Mandeln. Sollte der Teig zu feucht sein, eventuell noch etwas Mehl unterarbeiten. Nun zwischen 1200g und 1500g der Teimasse abwiegen. Teig nochmal kneten, zu einem Rechteck formen und überschlagen. Jeweils zwei Stollen auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Herausstehende Rosinen und Korinthen abzupfen und in die Falte des Teigs oder zum Restteig geben. Wenn man das nicht sorgfältig genug tut, verbrennen die getrockeneten Trauben. Jeden Stollen jeweils mit zwei Butterpapieren bedecken und nochmal in der sehr warmen Küche gehen lassen. Dann in den auf 180C vorgeheizten Ofen schieben. Zweite Stufe von unten. Dreißig Minuten backen lassen, dann Butterpapier abnehmen und nochmal dreißig Minuten im Ofen lassen. Blech herausnehmen. Nächstes vorbereitetes Blech in den Ofen schieben. Immer so weiter verfahren, bis alle Stollen gebacken sind. Jetzt müssen die Teile nur noch ein bis zwei Tage ruhen, bis man sie in profane Plastiktüten oder in Blechkisten packt. Etwa eine Woche nach dem Backen können sie angeschnitten werden, sie halten sich bis in´s nächste Jahr. Und sind den Aufwand wert! Wer keine stollensüchtige Großfamilie hat, reduziert den Mengen entsprechend. Wer bis hierher gelesen hat, weiß, das ist kein Rezept für Anfänger. Weihnachststollen sollten immer in der zweiten Novemberhälfte gebacken werden, damit sie die Weihnachtszeit im vollen Umfang versüßen können. Als nächstes backen wir Plätzchen.
Kommentare …Es geht nichts über einen selbstgemachten Weihnachtsstollen von der Mama oder Oma! Hmmm, Lecker! :-) 24.11.06 12:46 von Antoni Cherif Na das ist endlich mal ein gutes Rezept - mit einer prima Anleitung wie es geht. Werden wir ausprobieren! 05.12.06 15:56 von Wolfram Herzog |
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