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Von ossiu am 19.09.06

Web 2.0 nimmt (Video-)Gestalt an

Nachdem das Musik-Label Universal gerade noch versucht hatte, die Video-Tausch-Plattform YouTube wie weiland die Musik-Tauschbörse Napster zu verklagen, nimmt die alternative Strategie des konkurrierenden Labels Warner Music immer interessantere Gestalt an.

Warner wird, nach einer entsprechenden Vereinbarung nicht nur die Videos von Madonna und anderen Warner-Künstlern auf YouTube veröffentlichen. Warner erlaubt den YouTube Nutzern, wie ein Eintrag im Weblog der Plattform vermeldet, nun auch Musik-Videos, Künstler-Interviews und anderes Promotion-Video-Material zu tauschen, zu kommentieren, zu remixen oder anders zu verarbeiten.

Warner ist also die erste Musik-Firma, so das Weblog weiter, "die Eure Kreativität begrüßt und unterstützt, indem sie die kostenlose Benutzung der Musik-Inhalte in Absprache mit den Künstlern erlaubt." Wer dann schließlich die Künstler-Rechte an Videos und Musik bezahlen wird, ob Warner, YouTube oder die erwarteten Werbe-Partner, ist laut TechCrunch noch unklar. Doch eines ist sicher: Jenfalls nicht die Nutzer, die mit ihrem Engagagement und ihrer Kreativität zur wachsenden Popularität aller Inhalte auf YouTube, also auch der Warner Musik nachhaltig beitragen. Ob sich darin bereits die Konturen eines neuen, "Web 2.0 Geschäftsmodells" abzeichnen, wird man sehen. Jedenfalls ist das Ganze ein wahrhaft mutiger, zukunftsweisender und beispielhafter Schritt in die richtige Richtung.

Und dazu einer, der nicht allein und isoliert zu sehen ist. Nachdem Steve Jobs letzte Woche den "iTV"-Medien-Receiver vorgestellt hatte, der es erlauben wird, alle digitalen Medien vom Rechner auf den Fernseher und die Musikanlage zu streamen, offenbarte die Google-Verantwortliche für "Consumer Products" Marissa Mayer, dies sei genau, was sie "schon immer gewollt" habe.

Warum? Keine Frage: Die Box könnte es endlich erlauben, Videos aus dem Internet auf einem Gerät anzusehen, das genau dazu schon immer geschaffen war: auf dem Fernseher! Und wenn dann auf dem flotten, an "Front Row" orientierten Interface der Box unter dem Menüpunkt "Videos" auch noch ein "Google-Video" Button zu finden wäre - Bingo! Und dafür sollte Google CEO Eric Schmidt als frisch gekürter Apple-Aufsichtsrat doch wohl sorgen können.

Wir sehen also, dass Online-Video (On Demand) und IP-TV keine Einbahnstraße sein muss und sein wird, die den großen TV-Sendern, Film-Studios und Medien-Unternehmen einfach einen neuen Distributions-Kanal zur Verfügung stellt. Es geht inzwischen vielmehr darum, mit den Nutzern in Austausch zu treten, ihre Kreativität zu unterstützen und mit ihnen gemeinsam neue Wege und Formen der Nutzung digitaler Medien zu entwickeln. Und das ist gut so.