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Von ossiu am 07.08.06

TV-Sender entdecken Online-Video

Für die einen ist es purer Zufall. Für andere wiedrum ein "Zeichen der Zeit". Und wieder andere sehen darin einen Trend, der nun mit Macht öffentliche Aufmerksamkeit erheischt. Wie dem auch immer sei...

E_Dream1.jpg

Screenshot aus dem Open-Source Film-Projekt "Elephant's Dream"

... während ich also im ZDF-Sendezentrum 2 sitze und auf die Aufzeichnung der Computer-Sendung "Neues" (Austrahlung am Sonntag, den 13. 8. um 16Uhr30 auf 3Sat) warte, die sich ganz dem Phänomen der neuen Gattung "Online-Film" (think: "Diet Coke & Mentos") widmen wird, sehe ich in der Online-Ausgabe der Financial Times Deutschland die Meldung, dass nun auch CNN vermehrt "Zuschauer-Videos" für die eigene Berichterstattung einsetzen will. Allerdings ohne die Urheber an den Erlösen ihrer Werke zu beteiligen.

Ein ganz neues Verständnis von "Open Source". Keines, dass die Vertreter dieses Verfahrens so gemeint hätten, versteht sich. Im Gegenteil: Bei der "Creative Commons" Lizenz für digitale Medien, geht es genau wie bei der Entwicklung von Software nach dem "Open Source" Prinzip darum, dass jeder, der sich aus dem gemeinsamen "Pool" bedient, das Ergebnis seiner Verwertung auch wieder dem gemeinsam Pool zuführt. Und genau das ist die entweder ausgesprochene oder wenigstens implizite Bedingung, nach der Nutzer ihre Videos auf den verschiedenen Video-Plattformen im Internet zur Verfügung stellen. Genau darum wird es übrigens auch bei "Neues" am Samstag gehen.

Doch zurück zu den Meldungen des Tages in Sachen Web 2.0: nur wenig später findet sich in der gleichen Online-Ausgabe die Meldung, dass nun auch RTL Zuschauer-Videos sammelt. Nicht etwa, weil der Sender das Internet als neuen Vertriebskanal für Videos entdeckt hätte, sondern weil die TV-Macher dort eine frische Quelle für neue TV-Inhalte ausgemacht haben wollen.

Wenn sich die Sender da mal nicht vertun. Internet-Nutzer sind im allgemeinen deutlich intelligenter als der durschnittliche TV-Macher (denkt). Und sie werden diesen wilden Phantasien sehr schnell Einhalt gebieten, wenn das knausrige Spiel Schule machen sollte. Denn so haben die Nutzer das "Web zum Mitmachen", wie die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung "Web 2.0" gerade nannte, nicht gemeint.

Das Gute und Gemeinsame all der Meldungen innerhalb der letzten 24 Stunden: Web 2.0 ist offensichtlich auf dem Wege, nicht nur "Mainstream" zu werden, sondern langsam auch die Gedanken der Fernsehmacher in Bewegung zu versetzen. Gut so. An der Richtung ist noch zu arbeiten.

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Die Ausstrahlung der Sendung "neues" wurde auf den 13.08, 16.30 Uhr verlegt, siehe www.3sat.de/neues

08.08.06 11:49   von Nino