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Von ossiu am 17.07.06

Web 2.0 goes Maintsream

Noch nicht auf den Titel (dort steht etwas vom "Exhibitionismus" der Internet-Nutzer - welch bahnbrechende Ekenntnis!) aber immerhin schon zu einer SPIEGEL-Titel-Story hat es das aktuelle Hype-Thema "Web 2.0" in der jüngsten Ausgabe des Magazins gebracht.

Da die Geschichte auch online nur gegen Gebühr zu lesen ist (erinnert sich noch jemand an "Paid Content" und die Folgen?), habe ich mich zur Lektüre der gedruckten Ausgabe entschieden.

Allein es fand sich nichts wirklich Neues im Abgedruckten. Es ist die Rede vom Web als der größten medialen Veränderung seit Gutenbergs Erfindung des Buchdrucks - Dank seiner "Interaktivität"! Und weiter geht es mit der damit enstehenden Herasuforderung, neue Formen des Dialogs mit den Nutzern/Kunden zu etablieren, um so deren, durch die neuen technischen Möglichkeiten der Mediennutzung freigesetzte, ungeahnte Kreativität nutzen zu können. Um nicht die "neue Macht" der immer besser informierten und vernetzten Kunden zu spühren zu bekommen. Den Unternehmen als einzelnen bleibt also nichts anderes als sich der "kollektiven Intelligenz" solcher "Kunden-Schwärme" (früher hätte man einfach "Community" gesagt) anzuschließen um sie nutzen zu können.

Das kommt Ihnen bekannt vor? Mir auch: Diese Argumentationskette findet sich natürlich seit Jahren (nicht nur) in meinen Vorträgen. Wenn auch nicht in jedem Fall mit der identischen Begrifflichkeit.

A propos "Begrifflichkeit": Wenn der SPIEGEL-Autor Frank Hornig ausgerechnet den amerikanischen Begriff "user" zur Charakterisierung des passiv-konsumierenden Medien-Zuschauers benutzt, fragt man sich schon, was der Mann von seinen sicher opulent sprudelnden Quellen eigentlich verstanden hat?

Auch die im SPIEGEL dem amerikanischen Trend-Forscher Paul Saffo zugeschriebene These, dass die neue Kundenmacht nicht nur die Medien, sondern so gut wie jeden Bereich der Wirtschaft erfassen und verändern wird ("Jeder ist in Gefahr"), hat sein Landsmann, der "Management-Guru" Tom Peters schon vor Jahren populär gemacht: "Das Internet verändert alles. Stellen Sie sich darauf ein. Sonst wird es verdammt eng!"

Interessant sind dann aber doch die Einblicke, die der Artikel in die Entstehungsgeschichte der neuen Web 2.0 Stars von Wikipedia über MySpace bis zu YouTube vermittelt. Sie alle entstanden, laut Aussage der Gründer, ohne ein entsprechendes Geschäftsmodell. Was sich bis heute nur teilweise geändert hat.

Und auch darüber hinaus hat das Sammelsurium aus bekannten Fakten, weit verbreiteten Argumenten und interessanten Details ein Gutes: Das Phänomen "Web 2.0", bislang vor allem von Experten heiß diskutiert und analysiert, ist endgültig im Mainstream angekommen. Und das wird seiner weiterhiin dynamischen Entwicklung nicht schaden. Im Gegenteil!

Kommentare …

... wenn man schon einen neuen Trend um läppische zwei Jahre verpasst, stellt sich in der Tat die Frage, ob man unbedingt eine Titelstory daraus machen muss.

20.07.06 09:04   von mq