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Von ossiu am 13.06.05

Musik + Verpackung

Wer heute die "Financial Times" aufmerksam gelesen hat, fand darin 2 durchaus widersprüchliche Meldungen. Im vorderen Teil gab es einen großen Artikel darüber, wie aufwändig gemachte Verpackungen die leidgeprüfte Musik-Industrie vor Raubkopierern und Internet-Tauschbörsen-Nutzern schützen und zu neuen Erfolgserlebnissen führen sollen. Im hinteren Teil dann die lapidare Kurzmeldung, dass eben diese "Tonträger-Industrie (allein der Name zeigt, wie wenig man bisher in diesen Kreisen die Zeichen der Zeit verstanden hat!) in Deutschland auch in den beiden letzten Monaten erneut einen Umsatz-Rückgang von über 10% im Vergleich zu den Vorjahresmonaten zu beklagen hatte.

Ganz so irre, wie die Industrie wohl glaubt, sind die Musik Fans hierzulande denn wohl doch nicht: weder edle Buchrücken noch billiger Plastikplüsch als CD-Verpackung kann darüber hinwegtäuschen, dass der Inhalt der CDs nur noch wenige zum Kauf anzuregen vermag. Ganz einfach, weil hier allzu oft musikalische Umweltverschmutzung betrieben wird. Seelenloses Charts-Einerlei und hemmungslsoses Hit-Recycling helfen nicht weiter. Wer sich wirklich für Musik interessiert, schaut sich inzwischen nicht mehr in aktuellen Angebot der Industrie, sondern in anderen Quellen um: Ob das nun Tauschbörsen (online wie offline) sind, ein kompenter Spezialhändler, der Tipp eines guten Freundes oder Soundsuche direkt an den Quellen, auf den Bühnen und in den Clubs dieser Welt.

Solange die Musik-Industrie sich nicht auf ihre ursprüngliche Aufgabe besinnt, solche "Klangperlen" ausfindig zu machen und ihren Kunden zu Gehör zu bringen, solange sie nicht versteht, dass sie endlich wieder echte Mehrwerte bieten muss, um zum Kauf zu bewegen, solange sehe ich schwarz für die Majors der Musik-Industrie. Daran ändert auch kreativer Verpackungsmüll kein Jota. Denn letzlich kommt es auf den Inhalt an. Und das ist gut so.

Kommentare …

Ich sehe das genauso.
Letztes Jahr wollte die Musikindustrie durch den Verkauf von Bulk-CD Verpackungen dafür sorgen, dass wieder mehr CDs verkauft werden. Dadurch kostete eine CD z.B. anstatt 20€ nur noch 18,50€.
Welch ein Erfolg :-)
Der Inhalt auf den es ankommt blieb zwar der gleiche aber wie du oben schon sagtest, wird hier allzu oft musikalische Umweltverschmutzung betrieben. Zwar stehen die Perlen ebenfalls in den Regalen jedoch suchen nur wenige danach, weil Planet Radio, MTV und co bei der aktuellen jungen Generation dafür sorgen, dass nur der kommerzielle Schrott in den Charts landet.

16.06.05 08:42   von Alexander Bruch