Kindle DX, die zwoote

7.05.09

Nun ist es also da, das "große" Kindle, namens DX. Der Bildschirm misst knapp 10 Zoll, aber immer noch in Graustufen. Der 4 GB Speicher soll bis zu 3.500 Bücher fassen.

Dabei richtet sich das Gerät allerdings eher an: 1. Studenten, die damit die in den USA üblichen, schweren und teuren Lehrbücher studieren sollen und 2. an Zeitungsleser, die damit besser und schneller erfassen sollen, was das Layout zu bieten hat - das war angeblich der Grund für den größeren Screen.

Und außerdem kann das Kindle nun endlich auch PDFs darstellen - im Original-Layout, ohne sie in das eigene Darstellungsformat umrechnen zu müssen. Was technischen Dokumentationen ebenso zum Vorteil gereicht, wie trendigen Magazinen. Das ist sicher ein Fortschritt. Und zwar ein wesentlicher.

Wird das Kindle damit doch endlich noch zu einer ernst zu nehmenden Plattform für die Darstellung schriftlicher Inhalte jenseits von Taschenbüchern. Und zu einem Hoffnungsträger für notleidende Zeitungsverlage. Deshalb gehört auch die New York Times zu den ersten Partnern der neuen Plattform. Allerdings könnte gerade diese Hoffnung sich sehr schnell als eine trügerische erweisen.

Wenn ehemalige Zeitungsleser heute nicht einmal mehr bereit sind, sagen wir, 1 Euro für die Nachrichten des vergangenen Tages zu zahlen, sondern eben diese Nachrichten schneller, aktueller und vor allem kostenlos aus dem Web beziehen - werden genau diese Menschen nun bereit sein, satte $489 für eine Lesegerät hinzublättern, das eben nur genau das erlaubt? Wohl kaum. Zumal die Print-Verleger sicher davon träumen, die Leser nochmals per Abo zur Kassen bitten zu können.

Bleiben als Zielgruppe die bereits erwähnten Studenten und andere Leser von Fachbüchern, also Tech-Worker, Mediziner, Juristen und Wissenschaftler. Sicher eine interessante Zielgruppe, aber eben auch eine begrenzte. Das ist nicht der Massenmarkt, der ansonsten für sinkende Hardware-Preise sorgt. So bleibt das Kindle in einem selbst gewählten Teufelskreis: Zu teuer für das wenige, was es kann.

Ich für meinem Teil lese besagte Inhalte dann jedenfalls eher auf dem Kindle-Reader meines iPhones. Auch wenn das etwas mühevoller ist. Dafür kann das iPhone aber auch mehr als jedes Kindle.

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