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Von ossiu am 12.03.09

Targeting Google Style

Gestern lies Google mit einer Ankündigung im offiziellen Google-Blog, die Katze aus einem Sack, der bislang immer gut verschlossen blieb: In Zukunft wird die von Google ausgelieferte Werbung nicht allein durch eine aktuelle Suchanfrage, oder einen Video-Aufruf bei YouTube gesteuert, sondern nach den "Interessen" des Nutzers definiert - um sie, so der lapidare Titel der Ankündigung, "interessanter" zu machen.

Und woher kennt Google diese Interessen? Natürlich aus der Nutzungs-Geschichte des betreffenden bzw. betroffenen Nutzers. "Behavioral Targeting" heißt das in schönstem Marketing-Speak. Und bedeutet nichts anderes, als dass die "Spuren", die der Nutzer im Netz hinterlassen hat, mit Hilfe eines Cookies statistisch ausgewertet und mit den vorhandenen Werbe-Angeboten verglichen wird. Natürlich vergisst Google im zitierten Blog nicht darauf hin zu weisen, dass man die bereits festgestellte Interessen in einem neuen "Ads Preferences Manager" auch korrigieren und sogar ganz löschen kann. Um so noch mehr und noch exakter Auskunft über sich selbst (also "den Nutzer", nicht "die Person mit Namen, Anschrift und weiteren persönlichen Details) zu erteilen. Na, toll!

Google_Ad_Prefs_web.jpg

Damit wird klar, was Google meint, wenn das Unternehmen in seinem "Mission-Statement" formuliert, dass Google's Aufgabe darin bestehe, die "Informationen der Welt zu organisieren und zur Verfügung zu stellen": Auch jeder Nutzer ist ein Hort solcher Informationen. Nämlich von Informationen über seine Aktivitäten und Neigungen, die er in Form von "digitalen Spuren" im Web hinterlässt. Und genau die wird Google nun ebenfalls organisieren und (den Werbepartnern) zur Verfügung stellen. Darauf hat Brian Singel im Wired-Blog klug hingewiesen.

Doch damit nicht genug: Google wird mit dieser Form von Targeting Geld verdienen. Sehr viel mehr Geld als schon bisher - weil die Anzeigen dem Interesse der Nutzer sehr viel besser entsprechen und deshalb höhere Klick-Raten erzielen sollen (und wohl auch werden). Während die eigentliche Quelle dieser geldwerten Information, der Nutzer, leer ausgeht. Und das ist, von allen Datenschutz-Gesichtspunkten einmal abgesehen, schon dreist.

Schon bisher haben sich die Nutzer von Diensten, die ähnliches versuchen wollten, wie Facebook und StudiVZ, aus eben diesen Datenschutzgründen und zur Absicherung ihrer Privatsphäre vehement gegen solcherart Ansinnen zur Wehr gesetzt. Mal sehen, was sie nun zur kommerziellen Ausbeutung ihrer Privatsphäre, bei der sie selbst leer ausgehen werden, zu sagen (und zu tun) haben werden.

We'll keep you posted!

Kommentare …

Gute Info, zuerst hier gelesen!

Da macht es auch Sinn, wenn bald
Netbooks mit Google-Betriebssystem
Android ausgeliefert werden sollen, siehe:

http://www.spiegel.de/netzwelt/spielzeug/0,1518,611600,00.html

Alles aus erster Netbook-Festplatten-Hand direkt in den Google-Server.
Optimiertes Leben und Konsumieren in einer freien Google-Welt.

Es liegt an uns, ob wir das wollen!

Globo Klaus

12.03.09 23:29   von Globo Klaus