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Von ossiu am 07.01.09

Apple in the Cloud

War das eine Macworld Keynote gestern Abend? Naja, sort of ... Wenigstens kann man nun sicher sein, dass die Absage von Steve Jobs bestimmt nichts mit seinem Gesundheitszustand zu tun hatte - selbst wenn sein offener Brief an die "Community" immer noch andere Spekulationen hervorgerufen hat. Steve war sich wohl einfach zu schade für so was.

Die Getreuen der Apfel-Runde mögen mir verzeihen, aber eine so langweilige und ereignisarme Keynote hat die Macworld seit 11 Jahren, also seit Steve's Rückkehr, sicher nicht mehr erlebt. Gut, es gab die üblichen "Ahs" und "Ohs" zu einigen der wirklich hübschen neuen Features von iLife 09 und eben solche bei der Mitteilung, dass iWorks nun nicht einfach 09 heißt, sondern auch eine Behausung in der "Cloud" gefunden hat.

Und damit wird nicht nur Google attakiert, wie einige amerikanische Kommentatoren eilig meinten, sondern natürlich auch Microsoft. Ja mehr noch Microsoft. Denn bei iWorks geht es ja um ein nach wie vor lokal funktionierendes Office-Paket, das aber eine, wie die Demo hoffen lies, wirklich produktive und innovative Online-Komponente für die gemeinschaftliche Bearbeitung von Office-Dokumenten gefunden hat.

Also um ein echtes Differenzierungsmerkmal zu MS Office. Wenn dann in Zukunft, also nachdem das Projekt das Beta-Stadium hinter sich gelassen hat, der Preis für diesen "Cloud-Service" noch stimmt. Denn noch ist das Ganze kostenlos, man kann also ausprobieren, was einem das Feature wirklich wert ist.

Die einzig wirklich wichtige Mitteilung kam dann ganz zum Schluss von Phil Schillers Präsentation: In Zukunft werden alle 10 Millionen Titel des iTunes-Store OHNE Kopierschutz zu bekommen sein. Das ist doch mal ein Wort!

Endlich sind die Zeiten ebenso lästiger wie wirkungsloser DRM-Verfahren endgültig Geschichte. Wurde auch Zeit. Für die Musikindustrie genau so wie für die noch verbliebenen Musik-Käufer. Und davon hat der iTunes-Store immerhin 75 Millionen (!) versammelt, die inzwischen sage und schreibe 6 Milliarden Titel käuflich erworben haben. Wenn das kein Argument ist ...

Allerdings musste sich Steve Jobs für diesen Deal wohl auch von seinem geliebten Einheitspreis von 99 Cent pro Titel verabschieden: einzelne Titel kosten jetzt zwischen 69 Cent und 1,29, wobei auch die Album-Preise variieren. Wir werden sehen, welche Preispolitik die Labels nun fahren werden. Massive Preiserhöhungen werden bei der aktuellen Marktlage sicher keine probate Option sein. Aber bei der verzweifelten Musikindustrie weiß man ja nie... Insgesamt könnte die neue Strategie aber dazu angetan sein, dem digitalen Download als zeitgemäßem Musik-Vertriebsweg endlich zum Durchbruch zu verhelfen.

Das ist doch auch was - selbst wenn wir alle auf die sehnlich erwarteten Neuigkeiten aus dem Hause Apple noch etwas warten müssen.