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Von ossiu am 12.12.08

Google's (Web) OS nimmt Gestalt an

Nachdem Google schon vor einigen Tagen den "Native Client" von der Leine lies, folgt nun die Meldung, dass der hauseigene Browser "Chrome" der ungewöhnlich kurzen Beta-Phase entkommen ist. Wer nun aber meint bei der letzten Meldung ginge es lediglich um die Steigerung der Chrome-Akzeptanz in den IT-Abteilungen großer Unternehmen, hat wahrscheinlich zu kurz gedacht.

Die "Native Client" Technologie soll Chrome (oder sei's drum: auch einem anderen Browser Ihrer Wahl) den direkten Zugriff auf den Prozessor (aus dem Hause Intel) ermöglichen, um so die Performance der im Browser ausgeführten Web-Applikationen deutlicher als ansonsten möglich zu verbessern. Unter Umgehung des ansonsten wachenden Betriebssystems, soll das Plugin also im Verein mit einer eigenen Laufzeit-Umgebung (auf Windows, Mac OS X und Linux Maschinen) die Ausführung von "nativem Code" ermöglichen.

Wessen persönliche "Alarmglocken" nun schrille Warntöne auszustoßen beginnen - der findet sich bereits in der Ankündigung auf dem Google-Blog bestätigt: Die Portierung des Clients in die Public Domain (unter den üblichen Open Source Bedingungen) wird dort nicht nur mit dem Hinweis auf die zu erwartenden, massiven Sicherheitsprobleme begründet, genau um diesen Punkt dreht sich auch die sofort und umfangreich begonnene Debatte um das Projekt.

Ein gewagtes Spiel mithin, das bei vielen Diskutanten böse Erinnerungen an die "ActiveX" Technologie aus dem Hause Microsoft hervorruft, was von Google-Entwicklern natürlich empört zurückgewiesen wird. Nicht zuletzt mit dem Hinweis auf die Security-Kompetenz der Open Source Community, sowie einem ebensolchen auf die "Sandbox" in der das Plugin den Code ausführen soll - also ohne Zugriff auf andere Komponenten und Programme auf dem jeweiligen Rechner. Und das ist in der Tat ein gewichtiger Unterschied zu ActiveX Komponenten.

Wie dem auch sein mag: Sollte es gelingen, den Prozessor-Zugriff des Plugins im Konzert mit dem daraufhin optimierten Browser sicher zu gestalten, eröffnen sich tatsächlich ungeahnte und bislang nicht einmal angedachte Möglichkeiten für so gut wie jede Art auch komplexer, webbasierter Applikationen. Die dafür bei der Vorstellung gewählten Beispiele, von "Quake" bis "Xaos" (interesanterweise nicht im Chrome-, sondern in einem Safari-Fenster) sprechen bereits Bände.

xaos-200.png
Wenn auch solche "Resourcenfresser" im Browser lauffähig werden, dann können auch komplexeste Anwendungen, von der professionellen Bildbearbeitung bis zum Video-Schnitt webbasiert ablaufen. Auf bzw. neben welchem Betriebssystem sie das dann tun, wird sicher keinen Menschen (außer den notorisch misstrauischen Entwicklern!) mehr interessieren.

Sie werden es erleben. Das Google Web "OS". Keep me posted!