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Von ossiu am 09.10.07

Gphone statt iPhone? Sort of ...

Nun ist es also raus: Google arbeitet an einem Mobile Konzept. Wow! Aber eigentlich nichts wirklich Neues, seit der Such-Meister vor Monaten ankündigte, sich an der Versteigerung eines obskuren Mobilfunk-Spektrums in den USA beteiligen zu wollen, wenn der Regulierer sich an die Google-Forderungen in diesem Zusammenhang halten würde: ein "offenes" interoperables Netz sollte es sein, also keine Beschränkung von Technologien, Diensten und Geräten. Klingt spannend - ein bisschen wie "Open Source" Mobilfunk - oder mobiles Internet.

Und seither sprossen allenthalben die Spekulationen, Google könnte an einem eigenen Handy arbeiten - so zu sagen am ultimativen "iPhone-Killer". Aber warum sollte man? Hat Google doch beste Beziehungen zu allen möglichen Hardware-Lieferanten von Apple über Cisco bis IBM und Motorola. Und sicher gar kein Interesse, sich mit allen möglichen Mobilfunk-Operatoren und -Carriern (die ja teilweise schon zu eigenen Kundschaft zählen!) ob der Preise und Konditionen anzulegen (ob Steve Jobs seinem Freund Eric Schmidt mal sein Leid geklagt hat?).

Sehr viel mehr Sinn würde es dagegen machen, all die schönen Google-Apps, von Mail bis Docs, von Maps bis Calendar, auf einem offenen Mobile-OS, wie einer der entsprechenden und nicht so recht von der Stelle kommenden "MobileLinux" Geschmacksvarianten, zu integrieren (die man also nicht einmal selbst "in house" entwickeln müsste!). Das Ganze wäre dann sicher kein Handy, so wie wir es heute kennen, sondern eher ein innovatives "Mobile Web Gerät", mit dem man natürlich auch telefonieren - am liebsten über Mobile-VoIP - vor allem aber komfortabel mobil suchen, finden und kommunizieren kann. Nicht irgend ein netter Hack, sondern so zu sagen, DIE "Killer Application" für ein Gerät wie das iPhone und andere ähnliche Maschinchen.

Und ganz nebenbei so etwas wie das perfekte Konzept für ein neues und wirklich innovatives "Mobile Web". Auf offenen Standards beruhend und ebenso offen für jede Form der Innovation und Anwendung. Und das beste: Handy-Hersteller müssten für solch ein offenes OS nicht mal Lizenz-Gebühren berappen (worauf die New York Times genüßlich verweist), sondern könnten einfach eigene (und preisgünstige!) Geräte entwickeln und vertreiben, die alle genannten Vorteile nutzen und monetarisieren.

Während die Nutzer sich nicht nur über die innovativen Features und Funktionen freuen, sondern sich auch en passant von den unzeitgemässen Tarifkonditionen der Mobilfunk-Platzhirsche verabschieden dürften. Denn Google will sicher nicht an Datenvolumina oder gar Verbindungszeiten verdienen, sondern - wer hätte das gedacht? - an der mit den neuen Services verbundenen Werbung für lokale Angebote und Dienstleistungen - von der Pizza bis zur Kinokarte. Und sich damit ganz neue Werbekunden und Geschäftsfelder erschließen. Und das geht eben nur mit einer Flatrate und Geräten, die "always on" sind, wie wir alle aus der Entwicklung des stationären Internets gelernt haben sollten.

Ein Zusammenhang auf den auch das "Wall Street Journal" schon einmal im August hingewiesen hat. Und sehr viel spannender, um nicht zu sagen "lukrativer" als den Mobilfunk-Markt zu "pulverisieren" - wie eine Terra Consulting GmbH in diesem Zusammenhang erst vorgestern vermutete.

Und für uns (mobile) Internet-Nutzer auch sehr viel nützlicher! Insofern sollten wir alle Google viel Glück und Erfolg in der mobilen Strategie wünschen. Was zumindest von meiner Seite hiermit geschehen sein soll.