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Ossi Urchs
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Von ossiu am 20.12.06

Stell Dir vor, es ist Cebit ...

... und keiner geht hin. Das jedenfalls befürchten offensichtlich die von Absagen (Nokia, Motorola, Cisco, BenQ, Eplus usw.) und entsprechenden Umsatzverlusten geplagten Messe-Manager in Hannover. Also schrieben sie einen freundlichen Brief an die geschätzten (Noch-)Kunden, in dem sie Besserung ge- und vor allem ein "besseres" Messe-Konzept aus-lobten.

Und wie das im Internet-Zeitalter eben so geht, blieb dieser Brief nicht lange vertraulich, sondern wurde flugs an die Medien weiter geleitet, die auch brav allesamt "berichteten" - von der FTD über das Manager-Magazin bis zur Computerwoche.

So hat es die Cebit vom absteigenden Ast einmal wieder in aller Munde bzw. auf aller Titelseiten geschafft. Bravo! Das nenne ich mal eine gelungene "Krisen-PR"!

Man mache sich Gedanken, so die Cebit-Macher: Für die teilnehmenden Unternehmen solle die "Effizienz" des Messeauftritts erhöht werden, man wolle sich als "Profi-Messe" profilieren und auch das "Erscheinungsbild" der Messe entsprechend verbessern. Und schließlich sogar das ganze Spektrum der digitalen Wirtschat präsentieren ("Digital Lifestyle", anyone?). Eine Messe,viele Worte! Ob's aber hilft?

Das alles mag für die Messe schön und gut sein, den Besucherschwund wird es nicht bremsen. Und für die Aussteller zählt schließlich vor allem eines: Ob sie genügend der eigenen und der zukünftigen Kunden in einer Qualität erreichen, die sich dann auch im Umsatz bemerkbar macht - ob sich der Auftritt also "rechnet". Und das tun "Roadshows" inzwischen deutlich mehr (und für weniger Geld!) als die weltweit größte IT-Messe.

Um also in Zukunft noch wettbewerbsfähig zu sein, braucht die Cebit gar nicht mit neuen "Themenparks" zu experimentieren, sie braucht auch keine Hallen- oder gar Konzept-Kosmetik, sie muss mit den Preisen runter und dadurch wieder attraktiver werden: nicht nur mit den Standpreisen, sondern auch mit den Hotel- und Gastronomie-Preisen zur Messe-Zeit. Ein Hotelzimmer für 400 Euro die Nacht (oder auch ein privates Kinbderzimmer für 100), ein Würstchen für sechs Euro oder einen Kaffee für fünf, will sich kein Aussteller für sein Standpersonal und kann sich kein Journalist oder Messegast leisten!

Wäre das alles auch für die Hälfte zu haben, müsste sich wahrscheinlich niemand Gedanken über die Zukunft der Cebit machen. Denn auch in Zeiten einer "robusten" (für mich der Favorit als "Wort des Jahres"!) Konjunktur bleibt Geiz vielleicht nicht geil, aber allemal der wirtschaftliche "Effizienzfaktor" Nummer 1. Für (IT-)Unternehmen genau wie für deren Kunden.