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Von ossiu am 28.09.06

Online-Video boooomt

Und das - wer hätte das gedacht? - nicht etwa durch YouTube allein. Im Gegenteil: MySpace ist der Gewinner. Laut einer Untersuchung von comScore-MediaMetrix hat MySpace im Juli den Spezialisten in Sachen Video-Streams bereits weit hinter sich gelassen: Sage und schreibe 1,4 Milliarden Videos wurden vom Teenie-Social-Network an nicht weniger als 37,4 Millionen einzelne Besucher ("Unique Visitors") ausgeliefert.

Auf Rang 2 folgt Yahoo mit 812 Millionen ausgelieferten Video-Streams und erst auf Rang 3 darf YouTube mit 649 Millioen Streams Platz nehmen. Damit ist MySpace für knapp 20% der im Juli im Web insgesamt gezählten 7,2 Milliarden Video-Streams verantwortlich.

Wohlgemerkt: "Streams" - der ganze Download-Traffic, durch BitTorrent, wie neuerdings auch durch den iTunes Store kommt noch dazu. Dabei hatte Disney jüngst bekannt gegeben, dass man bereits in der ersten Woche mit 120.000 Film-Donwloads über iTunes etwa $ 1 Millionen umgesetzt habe.

Doch im vergleich zu MySpace, Yahoo und YouTube spielen traditionelle Medien-Konzerne wie Viacom und Time-Warner, genaue wie kommerzielle Downloads, nur eine bescheidene Rolle beim Online Video-Boom: Viacom kam mit 322 Millionen Videos zwar auf Rang 4 und TW mit 258 MIllionen abgerufenen Streams auf Rang 5 der Liste, doch der Abstand zu den Top 3 spricht für sich.

Interessant an dieser ersten unabhängigen Untersuchung der Video-Nutzung ist nicht allein, dass etwa 60% aller Internet-Nutzer inzwischen online Videos anschauen, wie die Kollegen von AlwaysOn bemerken, sondern vielmehr die Tatsache, dass ein Video-Angebot allein noch nicht den Durchbruch bringt: erst durch das soziale Umfeld in einem "Social Network", also offenbar durch den "Austausch", wird Videos gucken im Internet erst richtig schön.

Es geht also nicht nur um die "Entbündelung" traditionell formatierter Medien zur personalisierten Nutzung, sondern wie Henry Jenkins in seinem bemerkenswerten Buch "Convergence Culture" (unbedingt empfehlenswert!) schreibt, um die "kommunale", also gemeinschaftliche Nutzung. Sei es um die Videos gemeinschaftlich weiter zu verarbeiten oder einfach, weil es sich zu mehreren besser guckt und lacht.