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Von ossiu am 07.02.05

Novell Kolloqium

Wie jedes Jahr lud Novell auch in diesem zum Kolloqium - diesmal auf den exklusiven Petersberg bei Bonn - wo einstmals von Leonid Breschnew bis Bill Clinton viele Gäste der Bundesregierung logierten.

Doch hier beim Kolloqium ging es um Software, genauer gesagt um "Open Source" Software, durch die sich auch der Gastgeber selbst vor Jahren neu erfunden hat. 53% aller IT-Entscheider, so wusste Novell CEO Jack Messman zu berichten, gehen davon aus, dass schon im Jahr 2008 Open Source Lösungen die dominierende Softwaregattung in ihrem Unternehmen werden würde. Und das nicht nur wegen der unmittelbaren Kostenvorteile, sondern vor allem wegen der strategischen Vorteile, die eine gemeinsame Code-Basis vom Rechenzentrum bis zum Arbeitsplatz der Mitarbeiter zweifellos darstellt.

Dabei stellt eben diese Entwicklung die Entscheider vor ein nicht zu unterschätzendes Problem: Gerade im Internet, wo Open Source Lösungen zur vorherrschenden Softwaregattung geworden sind, besteht ein wesentliches Nutzungsparadigma in der Anonymität der Nutzer, die bis heute in vielen Open-Source-Projekten die Grundannahme gebliebn ist, während die Unternehmens-IT immer auf der Basis der Identität ihrer Nutzer entwickelt wurde. Oder wie Earl Perkins, VP der Meta-Group einmal sagte:
"Genau wie sich nur steuern lässt, was messbar ist, lässst sich nur schützen, was identifizierbar ist."

Auch deswegen sieht Messman in der Lösung des besagten Dilemmas die nächste große Herausforderung der IT. Und eine solche Lösung ist nur als eine rollenbasierte, identitätsgetriebene IT-Infrastruktur denkbar: "The right people need to have the right level of access to the right amount of information."

Was schon in einem einzelnen Unternehmen nicht leicht zu realisieren ist, stellt ein modernes, vielseitig vernetztes Unternehmen, in dem immer wieder wechselnde Nutzer aus dem Kreis von Lieferanten, Partnern und Kunden Zugang zu immer neuer Information brauchen, vor Probleme, die mit herkömmlichen Mitteln kaum zu bewältigen sind.

Eine Lösung sieht Messman nur in einem effektiven Management der "Information Supply Chain" einerseits und der Identitäten der Nutzer dieser Information andererseits. Und damit wird das "Identitäts-Management" zur neuen Infrastruktur der IT im vernetzten Unternehmen - und von einer eher technischen zu einer strategischen Fragestellung von höchster Priorität.

Insgesamt eine hochinteressante Veranstaltung in deren Mittelpunkt eine Frage stand, die in Deutschland bislang noch kaum Beachtung findet, in der Zukunft aber sicher noch für viel Diskussionsstoff sorgen wird.

Die aktuellen Trends zum Thema "Identity Management" hat der Kollege Tim Cole hier zusammengetragen: unbedingt lesenswert, auch wenn man mit der Einschätzung nicht in jedem Punkt konform gehen muss...