Nachdem ich jahrelang traditionelle Vorweihnachtsrezepte aus dem Fundus meiner Mutter veröffentlicht habe, wollte ich dieses Jahr mal was moderneres machen. Die Orangen-Mais-Plätzchen von Jamie Oliver hatte ich schon im Herbst ausprobiert.
Mir ist gleich aufgefallen, dass in seinem Original eine tüchtige Prise Salz fehlt, und ich habe mir erlaubt, das Ganze mit einem Teelöffel voller Vanillemark zu ergänzen. Kam nicht schlecht. Da es mir heute unmöglich war, bei Rewe ungespritzte Orangen zu erhalten, habe ich feingehacktes Orangeat zugefügt. Und für Weihnachten das Ganze mit einer Garnitur von Schokoladenguss verziert. (Und ausserdem die Garzeiten den Gewohnheiten meines nicht-professionellen Herdes angepasst.)
Hoffe also, dass ich mich mit der folgenden Veröffentlichung keiner Urheberrechtsverletzung schuldig mache. Der von mir sehr verehrte Herr Witzigmann hat früher, falls das Rezept nicht von ihm stammte, den Namen des Kochs angegeben, der es kreiert hatte. Damit ist auch gut.
Danke Jamie für die Idee. Hier ist das Rezept für Deine Orangenplätzchen in meiner Version.
170g Butter
170g Zucker
250g Maisgrieß (Polenta)
100g Weizenmehl
1 kräftige Prise Salz
1 TL Vanillemark
Schale von einer unbehandelten Orange, ohne das Weiße, fein gehackt
50g Orangeat, fein gehackt
2 grosse oder 3 kleine Eier
1 Packung dunkle Kuchenglasur
Die Butter (in Stücken), den Grieß, das Mehl, das Salz und das Vanillemark mit den Fingerspitzen vermengen, bis sich die Zutaten wie Streusel zusammenballen. Die Orangenschale, das Orangeat und die Eier einarbeiten, bis sich der Teig zu einer Kugel formen lässt. Abdecken und mindestens eine Stunde im Kühlschrank ruhen lassen. Zwei Backbleche mit Backpapier auslegen. Mit einem Teelöffel, der immer wieder in kaltes Wasser getaucht wird und mit feuchten Händen kleine Kugeln, etwa in der Grösse von Marzipankartoffeln, formen und in Reihen von 5 mal 5 auf das Backblech legen.
Im vorgeheizten Ofen (konventionelle Hitze) auf der mittleren Schiene bei 200 Grad Celsius ca. 10 Minuten backen, bis die Plätzchen am Rand goldbraun sind. (Beim ersten Blech die Backzeit evt. verlängern, später u.U. auf 190 Grad Celsius runter schalten. Muss beobachtet werden.) Auf einem Kuchengitter abkühlen lassen. Kuchenglasur nach Anweisung erwärmen, mit einem Teelöffel Kringel auf die Plätzchen malen.
Allen einen schönen Advent!
Jetzt musste ich mir nur noch ein Rezept ausdenken. Hier ist es:
Für den Salat:
1 Kopf Radiccio
eine Handvoll gehackte Walnüsse
1 TL Senf
Salz, Pfeffer
Hälfte vom Orangensaft
2 EL Walnussöl
Als erstes köpfe ich die Scampi. Dann werden sie in kaltem Wasser gewaschen und trocken getupft. Von der halben Orange die Schale ohne das Weisse in feine Streifen schneiden. Orange auspressen. Die Hälfte des Saftes mit Senf, Salz und Pfeffer verrühren, Walnussöl unterschlagen. Walnüsse zufügen. Radicchio in Streifen schneiden, waschen und abtropfen lassen. Gehackten Knoblauch, Ingwer und die Chilischote im Wok (oder in einer grossen Pfanne) in Erdnussöl anbraten. Scampi dazu geben. Solange rühren bis die Scampi ihre Farbe verändern und rosa werden. Jetzt Orangenschale und - saft, Salz, Pfeffer, Vanillemark und Butter dazugeben. Bei kleiner Hitze kurz ziehen lassen. Salat anrichten. Mit den Sampi und etwas Weissbrot servieren.
Das geht schnell und einfach und hat uns gut geschmeckt. Voraussetzung sind FRISCHE Scampi, das tiefgefrorene Zeug würde ich nicht anfassen. Und das nächste Mal werde ich die Scampi vor dem Braten schälen. Sie sind dann einfacher zu essen. Vom fertigen Gericht gibt´s kein Foto, weil wir uns sofort drauf gestürzt haben.
Literaturtip:
Jen Lin-Liu, Nudeln für das Volk, Knaur Taschenbuch, 9,95 €
2 kg Tomaten
1 Handvoll Zwiebeln
5 große Knoblauchzehen
3 frische rote Peperoni, ersatzweise getrocknete
Olivenöl
3 EL Salz, möglichst Meersalz
3 TL Paprikapulver edelsüß
schwarzer Pfeffer aus der Mühle, ca. 5 -10 Umdrehungen
1 - 2 TL Currypulver
ein paar Zweige Thymian
3 kleine Zweige Rosmarin
5 frische Salbeiblätter
(wenn man keine frischen Kräuter hat, getrocknete sparsam verwenden)
2 Lorbeerblätter möglichst frisch
1/8 l Rotweinessig
250g Zucker
Tomaten waschen, achteln, dabei den grünen Stielansatz entfernen. (Nachtschattengewächse! Von denen soll man nix Grünes essen.) Zwiebel schälen und grob würfeln. Knoblauch pellen und in Scheiben schneiden. Peperoni waschen, Stiel abschneiden und mit Kernen ebenfalls in Scheiben schneiden.
Zwiebeln, Knoblauch und Peperoni in heißem Olivenöl andünsten. Tomaten zugeben. Umrühren. Gewürze, Kräuter, Essig und Zucker zufügen. Aufkochen und weiter rühren. Hitze etwas reduzieren und das Ganze cremig einkochen lassen. Damit das Wasser gut verdampfen kann, empfiehlt es sich, einen möglichst breiten Topf zu benutzen. Ist man mit der Konsistenz zufrieden, wird das Ganze durch eine flotte Lotte getrieben. Wenn man kein solch nützliches Gerät hat, benutzt man ein Sieb und einen Holzstößel bzw. einen Kartoffelstampfer. Das macht aber deutlich mehr Arbeit. Die Masse wird immer noch ziemlich flüssig sein. Daher zurück in den - ausgespülten - Topf und unter Rühren weiter kochen. Was bleibt, ist etwa ein Liter Ketchup. Diesen in mit heißem Wasser ausgespülte Twist-off-Gläser füllen und nach dem Abkühlen im Kühlschrank aufbewahren.
Tomatenketchup passt zu Pommes Frites, zu Hamburgern aber auch zu so exotischen Genüssen wie indischen Somosas.
Man kann es wunderbar zusammen mit Kindern kochen. Wenn sie noch klein sind und nicht so gerne scharf essen, einfach die Peperoni weglassen. Der Nachwuchs meiner Familie ist inzwischen schon erwachsen, kommt aber immer noch gerne, um Ketchup zu machen. Daher ist dieses Rezept meinem Neffen Florian und meiner Nichte Annika gewidmet, für die ich es vor vielen Jahren zum ersten Mal in meinem Leben gekocht habe. Sie sollten wissen, dass Tomatenketchup nicht in Flaschen auf diese Welt kommt.
]]>Und dafür brauchen Ossi und ich
250g Erdbeeren
250g Yoghurt (am besten den türkischen mit 10% Fett)
2 EL Zucker
1/2 TL gem. Koriander
1/2 TL Ingwerpulver
1/2 TL gem. Zimt
einige Eiswürfel
Erdbeeren in stehendem Wasser waschen, putzen, evt. zerkleinern. Zusammen mit den restlichen Zutaten in den Mixer geben, mit kurzen Pausen pürieren. Sofort schmecken lassen.
]]>]]> 1 kg Himbeerrhabarber
Rhabarber waschen, das untere Ende abscheiden, dabei einzelne Fäden entfernen (Himbeerrhabarber muss nicht vollkommen geschält werden) und in ca. 1 cm lange Stücke schneiden. Erdbeeren in stehendem Wasser waschen und je nach Grösse halbieren, vierteln oder achteln. Zucker in einem Topf mit schwerem Boden unter gelegentlichem Rühren karamelisieren lassen. Wenn sich am Topfboden eine homogene braune Masse bildet, den Rhabarber portionsweise dazugeben. Das sieht erstmal nicht so schön aus und zieht hässliche Fäden, verkocht sich dann aber, wenn man freundlich weiter rührt. Zimt zugeben. Sobald sich keine einzelnen Karamelstücke mehr erkennen lassen, die Hitze ausschalten und die Erdbeerstücke zufügen. Nochmal umrühren. Fertig. Lecker.
Das schmeckt zu Buttermilkpancakes, Vanillepudding, Yoghurt oder Eis. Und notfalls auch pur. Und lässt sich problemlos ein paar Tage im Kühlschrank aufbewahren.
Trotzdem sprießt der Sauerampfer, den ich vor etwa zwei Jahren aus einem dieser billigen Samentütchen, die man in fast jedem Supermarkt bekommt, als kleine, braune Körner in meine Erde gestreut hatte. Die bescheidene Pflanze wächst auch in Balkonkästen und braucht nicht mal pralle Sonne.
Die Blätter der Gartensauerampfers, die man auch auf dem Markt kaufen kann, sind wesentlich größer als die seiner wildwachsenden Art. Wie diese, die man allerdings auf feuchten Wiesen suchen muß, sind sie am besten frisch zu verwenden, also direkt von Beet,Wiese oder Markt in den Kochtopf.
Eines unserer Lieblingsgerichte ist Sauerampfersuppe. Dazu braucht man pro Person etaws Butter, eine Handvoll Sauerampferblätter, einen Viertelliter Hühner-, Kalbfleisch- oder Rindsbrühe (für Vegetarier Gemüsebrühe) besser frisch als aus dem Glas, einen Achtelliter Sahne und für zwei Personen ein Eigelb und eine Knoblauchzehe, die auch für vier Personen noch genug ist. Eventuell Salz zum Nachwürzen. Pfeffer aus der Mühle und Muskat nicht zu vergessen.
Der Rest ist einfach. Einen Kochtopf ausreichender Größe mit der aufgeschnittenen Koblauchzehe ausreiben. Butter darin schmelzen lassen, die von den Stielen befreiten und streifig geschnittenen Sauerampferblätter zugeben und zusammenfallen lassen. Mit Brühe aufgießen. Aufkochen lassen. Eigelb mit Sahne verqirlen und in die Suppe geben. Erhitzen, aber nicht mehr kochen lassen, weil sonst das Eigelb gerinnt. Nachwürzen. Mit Pürierstab aufschäumen. Möglichst heiß servieren.
Sauerampfersoße
Mit Sauerampfer läßt sich auch eine köstliche Soße für gedünsteten oder gekochten Fisch (Lachs, Kabeljau, Steinbeißer und andere, nicht zu kleine, festfleischige Fische) bereiten.
Für zwei Personen eine gute Handvoll Sauerampfer, von Stielen befreit und in feine Streifen geschnitten, etwas Butter, eine Schalotte, eine Koblauchzehe mitttlerer Größe, ein Achtelliter Weißwein, einen Becher süße Sahne, Salz, Pfeffer, Muskat und etwas in kleine Stücke geschnittene Butter, die man vor der Zubereitung auf einem kleinen Teller in den Tiefkühler gegeben hat.
Schalotte und Koblauchzehe fein hacken, in Butter anschwitzen, bis die Stücke wieder das Fett abgeben, Weißwein zugießen. Das Ganze in einer Pfanne einkochen lassen, bis nur noch eine dünne Schicht Flüssigkeit den Boden bedeckt. Dann die Sahne zugeben, würzen und kremig einkochen lassen. Dabei immerzu rühren. Zum Schluß die Pfanne von der Herdstelle ziehen und mit einem Schneebesen die kalte Butter unterziehen, sodaß die Soße gebunden (montiert, sagen die Profi-Köche) wird. Wem das zuviel ist, kann auch nur die Sahne einkochen lassen und auf die kalte Butter verzichten.
]]>200g Kürbisfleisch, gewaschen und geputzt, in Würfel geschnitten
200g mehlig kochende Kartoffeln, geschält, gewaschen und in Würfel geschnitten
100 g Ziegenfrischkäse
100 g Mehl
2 Eigelb
eine Handvoll frisch geriebenen Parmesan
Salz, Pfeffer aus der Mühle, frisch geriebenen Muskat
Kürbis- und Kartoffelwürfel in Salzwasser gar kochen. Abgiessen und abdämpfen lassen. Durch eine Kartoffelpresse geben. Mit Ziegenkäse, Mehl, Eigelb, Parmesan und den Gewürzen zu einer homogenen Masse verrühren.
Salzwasser in einem breiten Topf zum Kochen bringen. Einen Becher mit kaltem Wasser füllen und zwei Teelöffel hineinstellen. Wenn das Wasser zu kochen anfängt, mit den Teelöffeln Klößchen formen, portionsweise in das siedende Wasser geben. Kurz an der Oberfläche ziehen lassen. Löffel immer wieder in kaltes Wasser tauchen. Die fertigen Nockerln im Backofen auf Tellern warm halten, bis alle gegart sind.
Die Menge reicht als Hauptgericht für zwei, als Vorspeise für vier Personen. Kürbisnockerln werden so serviert:
mit Salbeibutter und Parmesan
mit gerösteten Kürbiskernen und Kürbiskernöl
oder einfach mit brauner Butter und Parmesan.
Pfeffermühle auf den Tisch stellen!
Salat passt gut dazu. Vielleicht ein Trotzkopf, wenn es den jetzt noch gibt?
]]>Zum traditionellen Familienfest an Pfingsten habe ich Rhabarberchutney gekocht:
]]> 1 kg Rhabarber (möglichst ungespritzten Himbeer-Rhabarber, den muss man nicht schälen)Rhabarber waschen, Enden abschneiden und in ca. 1cm lange Stücke schneiden. Zwiebeln schälen und grob hacken. Ingwer fein hacken. Pfefferschoten mit Kernen in Scheiben schneiden.
Öl in einem großen Topf erhitzen. Zwiebelwürfel darin abraten. Wenn sie glasig sind, Ingwer und Pfefferschoten dazugeben. Kurz durchrühren, dann die Rhabarberscheiben dazu und den Zucker und den Essig. Kochen lassen, bis der Rhabarber weich ist.
Das ist eine wunderbare Beilage zu gegrillten Schweinekoteletts oder zu anderem vom Rost.
Durch die geringe Zuckermenge ist das Ganze allerdings nicht haltbar - also im Kühlschrank aufbewahren und für die nächsten Einladungen zum Grillen mitbringen.
Eine Woche später hatten wir Besuch und das Rharbarberchutney wurde zu Curryspargel und Basmatireis serviert.
Curryspargel für drei Personen:
1 kg Stangenspargel
Zucker, Salz, Butter
1 daumengroßes Stück Ingwer, fein gehackt
1 EL gehackten Knoblauch
1 bis 2 EL Curry
Butterschmalz
Zitronensaft von einer halben Frucht
100 ml süße Sahne (möglichst Bio, schmeckt besser und hält sich länger)
Spargel schälen. Holzige Enden großzügig abschneiden (schmeckt sonst bitter). Köpfe abtrennen, Rest schräg in ca. 1 cm lange Stücke schneiden. Wasser mit Salz, Zucker und etwas Butter aufkochen lassen. Spargelköpfe darin ca. 5 Minuten garen und anschließend in Eiswasser abkühlen lassen.
Butterschmalz in einem Topf erhitzen, Ingwer und Knoblauch darin abraten, Curry zugeben, kurz durchrühren, dann die Spargelstücke dazugeben, mit etwas Wasser von den Köpfen aufgießen, Sahne dazu. Etwa 8 bis 10 Minuten kochen lassen. Zum Schluss mit Zitronensaft würzen und die abgetropften Spargelköpfe noch kurz in der Soße erhitzen.
Guten Appetit!
Nürnberger Lebkuchen
stammt natürlich aus dem Fundus meiner Mutter, deren Vater in Schwabach bei Nürnberg aufgewachsen ist.
375 g Zucker
5 Eier
50 g Zitronat, klein gehackt
50 g Orangeat, klein gehackt
die abgeriebene Schale einer unbehandelten Orange
1 1/2 Teelöffel Zimptpulver
1 Teelöffel Ingwerpulver
1 Teelöffel Pimentpulver
eine gute Prise Muskatblüte (gemahlen oder zermörsert)
2 Teelöffel Kakaopulver, dunkel
6 Tropfen Bittermandelöl
250 g - 300 g gemahlene süße Mandeln
250 g - 300 g gemahlene Haselnüsse
1 gehäufter Teelöffel Backpulver
1 Prise Salz
Backpapier
Oblaten
2 Pakete dunkle Schokoladenglasur
Zuckerstreusel, Mandelsplitter, kandierte Orangenstücke (alternativ)
Den Zucker mit den Eiern in der Küchenmaschine bei mittlerer Geschwindigkeit so lange rühren, bis sich die Zuckerkristalle gelöst haben und eine weiße, schaumige Masse entstanden ist. Zitronat, Orangeat, die abgeriebene Orangenschale, die Gewürze, den Kakao und das Bittermandelöl langsam unterrühren. Gemahlene Nüsse mit Backpulver und Salz mischen. Unter die Masse ziehen. Das Ergebnis sollte eher fest sein, die Menge der Nüsse richtet sich nach der Größe der Eier.
Backofen auf 180 Grad Celsius (konventionelle Hitze) vorheizen. Zwei Bleche mit Backpapier auslegen. Einen Becher mit Wasser füllen. Mit einem Teelöffel, den man zwischendurch immer wieder in das Wasser taucht, kleine Häufchen abstechen und auf die Oblaten setzen. Etwa fünfzehn Minuten backen. In der Zwischenzeit das zweite Blech vorbereiten.
Lebkuchen auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. Schokoglasur wie angegeben auflösen, die Lebkuchen damit bestreichen und sofort mit Zuckerstreuseln oder Mandelblättchen verzieren. In Blechdosen aufbewahren. Reicht für etwa vier Bleche.
Wer es ganz elegant mag, kann auch kandierte Orangenstücke zur Verzierung verwenden.
Backofen auf Grillfunktion umstellen. Das Blech auf die zweite Schiene von oben schieben und schnell braun überbacken.
Mit Weißbrot servieren.
Dieses Rezept ist unserem Freund Peter Clausen gewidmet, der Jakobsmuscheln am liebsten in Olivenöl mit etwas Knoblauch und Petersilie gebraten isst.
Gute Jakobsmuschelrezepte gibt´s auch in dem schönen Kochbuch „Original Venezianische Küche" im Verlag unserer Freunde Bine Cordes und Peter Karg:
www.seehamer.de
Die Zubereitung ist recht einfach, jedoch zeitaufwändig.
Honig in einem 5l-Topf bei sanfter Hitze schmelzen lassen. Zucker zugeben. Dann die Gewürze. Den Kardamom von den Schalen befreien und die Kerne im Mörser zerstoßen. Darauf achten, dass die Masse nicht zu heiß ist, wenn man die Eier zufügt (sie gerinnen sonst). Dann das Natron oder Hirschhornsalz, das man am besten auf einer Briefwaage abgewogen hat, im Zitronensaft auflösen. Achtung: es schäumt, also kein allzu kleines Gefäß wählen. Zum Teig geben. Dann das Mehl unterarbeiten. Das erfordert vor allem zum Ende der Prozedur ein bißchen Kraft im rechten Arm.
Backofen (konventionelle Hitze) auf 190 Grad Celsius vorheizen. Zwei Backbleche mit Backpapier auslegen. Mit Hilfe von zwei Teelöffeln, die man zwischendurch in einen Becher mit kaltem Wasser taucht und kalt angefeuchteten Händen kleine Kugel formen und auf´s Blech legen.
Die Kugeln dürfen wirklich nicht zu groß sein, der Teig geht im Ofen mächtig auf. Ein Blech kann fünf Reihen zu jeweils fünf Stück aufnehmen. Nach jeweis einer Reihe, die Hände wieder unter kaltem Wasser abspülen, der Teig klebt sonst.
Dann 15 - 20 Minuten backen. Derweil das nächste Blech vorbereiten. Die Masse ergibt etwa 125 bis 150 Stück, das sind fünf bis sechs Bleche.
Gebackene Pfeffernüsse auf dem Blech fest werden lassen. Auf ein Kuchengitter legen und vollständig auskühlen lassen. Anschließend portionsweise Puderzucker mit Zitronensaft verrühren. Der Guß sollte ziemlich dickflüssig sein. Die Pfeffernüsse damit bestreichen. Nach Wunsch mit Zuckerstreuseln bestreuen. Den Guß fest werden lassen. Das kann einige Stunden dauern. Alternativ die Pfeffernüsse mit Schokoladenglasur überziehen.
Klassisch ist die Variante mit reiner Puderzucker-Zitronen-Glasur. Man kann den Puderzucker auch mit etwas Rum anrühren. Ein paar Chiliflocken darauf - das wäre eine scharfe moderne Version. Ich habe deutlich mehr Gewürze verwendet als meine Mutter im Originalrezept angibt. Trotzdem bemerkt Ossi, dass die Pfeffernüsse meiner Mutter schärfer seien. Ich kann Mama im Moment leider nicht fragen. Meine Eltern sind in Birma, und ich bin mit der ganzen Adventsbäckerei alleine gelassen.
Seitdem ich mich erinnern kann, und das ist nur schon mehr als fünfzig Jahre her, esse ich jedes Jahr Weihnachtsstollen, den meine Mutter gebacken hat. Und zwar nur diesen Weihnachtsstollen - mit Begeisterung.
Ossi meint: mundet vortrefflich!
Meine Mutter und ich haben heute sieben Stollen (Rohgewicht zwischen 1200g und 1500g) gebacken.
Das Ganze funktioniert ungefähr so:
3kg Weißmehl
400g Zucker
300g Hefe (Würfel)
600g ganze Mandeln
6 TL Salz
3/4l bis 1l Milch
1 kg Butter (Papier der Butter aufbewahren)
250g Schweineschmalz (sorry ihr Vegetarier, Juden und Muslime da draußen, kann mann durch Kokosfett oder Butterschmalz ersetzen)
250g Kokosfett
200g Zitronat
200g Orangeat
1kg Rosinen
500g Korinthen
Rum
das Abgeriebene von zwei Zitronen
gemahlener Ingwer
zerstoßene Kardamonsamen
zerstoßene Nelken
Zimtpulver
jeweils 1/2 TL
3 Päckchen Vanillezucker
Mehl zum Berstäuben
Backpapier
250g Butter, geschmolzen
Puderzucker
Rosinen und Korinthen waschen. Abtropfen lassen. Zwei bis drei Tage vor Backbeginn die Rosinen und Korinthen in einer Schüssel mit Rum bedecken und abdecken. Am Abend vorher die Mandeln überbrühen und enthäuten.
Morgens am Backtag:
Hälfte des Mehls in eine grosse Schüssel geben. In der Mitte eine Kuhle machen und die Hefe ghineinbröckeln. Einen Teil der erwärmten Milch mit etwas Mehl und der Hefe verrühren. Etwas Zucker obendrauf geben, zudecken und etwa eine Stunde gehen lassen.
Anschließend as Salz auf das Mehl am Rand, nicht auf die Hefe geben. Das sanft geschmolzenen Fett mit dem Rest der warmen Milch, dann die
Gewürze zufügen, alles mit einem elektrischen Rührgerät verkneten. Teig nochmal gehen lassen. Dabei restliche Mehl unterarbeiten. Zudecken. Sich die Wartezeit, die der Teig braucht, um sein Volumen zu verdoppeln, mit folgenden Tätigkeiten verkürzen:
Die Hälfte der Mandeln grob hacken. Die andere Hälfte fein mahlen.
Meine Mutter benutzt dafür mit Vorliebe elektrische Kaffeemühlen aus den 60er Jahren. Letztes Jahr brach daraufhin zweimal bei uns die Stromversorgung zusammen. Dieses Jahr benutzte ich ein mechanisches Gerät, sehr zeitaufwendig, aber die Mandeln müssen auf jeden Fall ebenso frisch gemahlen wie gehackt sein.
Orangeat und Zitronat ebenfalls fein hacken. Erst die eingeweichten Rosinen und Korinthen zum Teig geben. Dann Orangeat und Zitronat, anschließend die gehackten, dann die gemahlenen Mandeln. Sollte der Teig zu feucht sein, eventuell noch etwas Mehl unterarbeiten.
Nun zwischen 1200g und 1500g der Teimasse abwiegen. Teig nochmal kneten, zu einem Rechteck formen und überschlagen. Jeweils zwei Stollen auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen. Herausstehende Rosinen und Korinthen abzupfen und in die Falte des Teigs oder zum Restteig geben. Wenn man das nicht sorgfältig genug tut, verbrennen die getrockeneten Trauben.
Jeden Stollen jeweils mit zwei Butterpapieren bedecken und nochmal in der sehr warmen Küche gehen lassen.
Dann in den auf 180C vorgeheizten Ofen schieben. Zweite Stufe von unten. Dreißig Minuten backen lassen, dann Butterpapier abnehmen und nochmal dreißig Minuten im Ofen lassen.
Blech herausnehmen. Nächstes vorbereitetes Blech in den Ofen schieben.
Erstes Blech fünf bis zehn Minuten ruhen lassen. Dann die Stollen mit Hilfe von zwei breiten Messern auf ein Kuchengitter heben. Großzügig mit geschmolzener Butter bestreichen und schließlich mit Puderzucker bestäuben.
Immer so weiter verfahren, bis alle Stollen gebacken sind.
Jetzt müssen die Teile nur noch ein bis zwei Tage ruhen, bis man sie in profane Plastiktüten oder in Blechkisten packt. Etwa eine Woche nach dem Backen können sie angeschnitten werden, sie halten sich bis in´s nächste Jahr. Und sind den Aufwand wert!
Wer keine stollensüchtige Großfamilie hat, reduziert den Mengen entsprechend.
Wer bis hierher gelesen hat, weiß, das ist kein Rezept für Anfänger. Weihnachststollen sollten immer in der zweiten Novemberhälfte gebacken werden, damit sie die Weihnachtszeit im vollen Umfang versüßen können. Als nächstes backen wir Plätzchen.
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Zubereitung:
Gänseflomen in Würfel schneiden. In einem gußeisernen Topf bei milder Hitze zerlassen. Die Hitze sorgfältig beobachten. Ist sie zu groß, wird das Schmalz braun. Knusprig braun sollen aber nur die ausgebratenen Flomen sein. Haben sie dieses Stadium erreicht, wird der Topf von der Herdplatte gezogen, die Flomen mit einem Schaumlöffel auf einen Teller gelegt, das flüssige Fett in Gläser oder Steingutformen gegossen. Wenn das Schmalz zwar noch flüssig, aber schon abgekühlt ist, werden die Gläser verschlossen und kommen in den Kühlschrank. Hier hält sich das Schmalz den ganzen Winter. Kohlgerichte erhalten dadurch einen unvergleichlichen Geschmack. Einfach aufs Brot gestrichen, ist es eine Delikatesse. Das selbstgemachte Schmalz ist mit keinem gekauften zu vergleichen, da die angebotene Ware immer mit Schweineschmalz oder einem anderen Härter vermischt angeboten wird. Selbstgemachtes Gänseschmalz ist dagegen ein pures Vergnügen. Es wird Ende Oktober, Anfang November, wenn die Gänse ihr optimales Schlachtgewicht erreicht haben, zubereitet.
Wir wünschen allen Freunden, Partnern und Usern eine frohe Vorweihnachtszeit mit Lichterglanz und leckeren Plätzchen!
Wer diese selbst herstellen will, findet nachfolgend Sigis Anleitung dazu:
]]> Kokosmakronen4 Eiweiß
200 g Zucker
280 g Kokosraspel
abgeriebene Schale einer Zitrone oder Limette
Backoblaten, 5 cm Durchmesser
Eiweiß mit der Küchenmaschine steif schlagen, dabei nach und nach den Zucker einrieseln lassen. Kokosraspel mit der abgeriebenen Zitrusschale mischen, mit einem Holzlöffel vorsichtig unter das steif geschlagene Eiweiß ziehen. Mit einem Teelöffel kleine Häufchen auf die Oblaten setzen.
Im vorgeheizten Ofen auf der mittleren Schiene bei 160 Grad ca. 25 Minuten backen. Die Makronen sollen eher trocknen, also nur ganz leicht hellbraun werden lassen. Ergibt drei Bleche.
Nun sind vier Eigelb nicht verwendet worden. Das ändert sich durch:
Mandelsterne
400 g Mehl
150 g Zucker
1 kräftige Prise Salz
1 gestrichener Teelöffel Vanillemark
200 g kalte Butter
1 Ei
Eiswasser
150 g ganze Mandeln
4 Eigelb
4 - 6 Esslöffel Sahne oder Milch
Mehl zum Ausrollen
Backpapier
Mehl, Zucker, Salz und Vanillemark mischen, Butter in Flöckchen und Ei zufügen, mit dem Knethaken der Küchenmaschine verarbeiten. Die Masse ist zunächst sehr trocken, deshalb vorsichtig ein oder zwei Schuss Eiswasser zugeben, bis sie sich zu einem Kloß verbindet. In Frischhaltefolie einpacken und für mindestens eine Stunde in den Kühlschrank legen.
Die Mandeln mit kaltem Wasser aufsetzen, sodass sie gut bedeckt sind und aufkochen lassen. Dann die Hitze ausschalten. Mandeln mit einem Löffel aus dem Wasser fischen und enthäuten. Eigelb mit Sahne oder Milch verquirlen. Backofen auf 200 Grad vorheizen (Umluft 180 Grad, Gas Stufe 4). Den Teig auf Mehl ca. 2 mm dick ausrollen, Sterne ausstechen, auf das mit Backpapier bedeckte Blech legen. Mandelkerne in die Mitte drücken. Mit der Eigelbmischung bestreichen. Auf der mittleren Schiene im Ofen ca. 10 - 12 Minuten goldbraun backen.
Nachsatz
Plätzchen immer auf Kuchengitter auskühlen lassen, dann in Blechdosen oder Porzellanschüsseln mit gut schließendem Deckel verwahren. Wer nach der Fabrikation der Kokosmakronen schon etwas erschöpft ist, kann den Teig für die Madelsterne über Nacht im Kühlschrank ruhen lassen. Die meisten Menschen besitzen ein Backblech und eine Saftpfanne. Um die Wartezeiten beim Backen zu verkürzen, schiebt man zunächst ein Blech mit Plätzchen in den Ofen, bereitet dann auf der Saftpfanne das nächste vor und verfährt so fort. Viel Spaß und gutes Gelingen!